Flucht über den Himalaya
Tibetische Flüchtlingsschicksale in Nepal

Ein Bericht von Kunchok Chodak,
Tibetan Refugee Center, Kathmandu
am Donnerstag, den 2. Oktober 2003, um 20:00 Uhr
im Kulturhaus Eppendorf,
Martinistr. 40, Hamburg-Eppendorf
Kostenbeitrag: 5 Euro
Eine Veranstaltung der Tibet Initiative Deutschland e.V., Regionalgruppe Hamburg und des Kulturhauses Eppendorf.

Kunchok Chodak

Jedes Jahr wagen tausende Tibeter die gefährliche Flucht über mehr als 6.000 m hohe,tief verschneite Bergpässe. Über Nepal versuchen sie nach Dharamsala ins indische Exil zu gelangen. Konnten sie in der Vergangenheit auf großes Entgegenkommen des hinduistischen Königreiches bauen,ist es in den letzten Monaten immer häufiger zu Verhaftungen und zur Auslieferung an die chinesischen Behörden gekommen – im deutlichen Widerspruch zur international anerkannten Konvention zum Schutz von Flüchtlingen.

Unter zunehmend schwierigen Bedingungen kümmern sich Helfer wie Kunchok Chodak um die in Nepal ankommenden Flüchtlinge. Sie stellen die erste Versorgung sicher und helfen beim Transfer ins sichere indische Exil.

Von seiner Arbeit an der tibetisch-nepalesischen Grenze und dem Schicksal seiner Landsleute berichtet Kunchok Chodak am 2.Oktober im Eppendorfer Kulturhaus.

Kunchok Chodak stammt aus der Nähe von Shigatse und besucht die Schule im indischen Exil in Dharamsala. Seit knapp drei Jahren kümmert er sich im Tibetan Reception Center in Kathmandu um die aus Tibet ankommenden Flüchtlinge. Er setzt sich auch in der Grenzregion für die Flüchtlinge ein: er geht ihnen entgegen, um sie vor den †bergriffen der Grenzposten und der Polizei zu schützen. Er organisiert die Weiterleitung nach Dharamsala, wo sie in Schulen bzw. Klöstern untergebracht werden, und er hilft Pilgern, die S.H. den Dalai Lama sehen, heilige Stätten in Indien besuchen oder an Initiationen teilnehmen möchten. Kunchok kümmert sich auch um die (steigende Zahl) Flüchtlinge, die aufgrund fehlender Visa zu hohen Geldstrafen bzw. langjährigen Haftstrafen verurteilt wurden und verhandelt bei Schwierigkeiten mit den nepalesischen Behörden.