In urgeschichtlicher Zeit war Tibet ein Binnenmeer, umgeben von
Wäldern und schneebedeckten Bergen. Dann erschienen Menschen
dort, einige schwangen sich zu Häuptlingen auf, die über
das Leben ihrer Stämme wachten. Die Verschmelzung dieser Völker
zu einer tibetischen Nation fand bereits vor zweitausend Jahren
statt. Im Holz-Tiger-Jahr (127 v. Chr.) gelangte der erste König
an die Macht.
Der 28. König brachte den Buddhismus nach Tibet. Unter Songsten
Gampo, dem im Erde-Stier-Jahr (629 n. Chr.) geborenen 33. König
und Erneuerer des Buddhismus, erlangte das Reich seine größte
Ausdehnung. Spätere Könige führten immer wieder Krieg
mit den Chinesen.
Im Wasser-Pferd-Jahr (1642) erhielt der 5. Dalai Lama die weltliche
Herrschaft über ganz Tibet. Damit wurde die bis in die Gegenwart
reichende Regierungsform begründet.
Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts bestanden zwischen den Dalai
Lamas und den chinesischen Kaisern der Mandschu Dynastie (1644-1911)
persönliche Beziehungen. 1910 besetzten chinesische Truppen
Lhasa. Doch ein Jahr darauf machte die chinesische Revolution ein
Ende mit der Mandschu-Dynastie. Die Chinesen wurden vertrieben und
der 13. Dalai Lama erklärte die Unabhängigkeit Tibets.
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