Tibet und Osturkestan (Xinjiang)

 

Tibet und Ostturkestan Die Tibet Initiative Deutschland, Regionalgruppe Hamburg bekundet Solidarität mit den Uiguren

Rebiya Kadeer, Präsidentin des Uigurischen Weltkongresses, war im Sommer 2007 Gast der Hamburger Regionalgruppe der Tibet Initiative Deutschland e.V. und des Tibetischen Zentrums e.V. Zusammen mit dem chinesischen Dissidenten Harry Wu (Laogai Foundation in Washington), Jan Willem den Besten (International Campaign for Tibet Europa) und Michael Gibb (UNPO - Unrepresented Nations and Peoples Organisation - Organisation der nicht in der UNO vertretenen Völker und Organi-sationen) diskutierte sie in der Universität über die Menschenrechtsverletzungen der Volksrepublik China. Es gab eine zweimalige Begegnung mit dem sich in der Hansestadt aufhaltenden Dalai Lama, ein Besuch bei der Fraktionsspitze der GAL im Rathaus, eine interne Begegnung mit Tibetfreunden im Materiallager der TID Hamburg und ein Besuch im Abaton-Kino.

Im Herbst 2007 war Rebiya Kadeer Gast des Völkerkundemuseums, um das Buch „Die Himmelsstürmerin. Chinas Staats-feindin Nr. 1 erzählt aus ihrem Leben“ von Alexandra Carvelius und Rebiya Kadeer vorzustellen. Ein Besuch bei den Turkologen in der Universität schloß sich an.

Bereits zu einem früheren Zeitpunkt nahmen wir Kontakt mit den Uiguren auf. An sino-tibetischen Dialogen in Malente und an Podiumsdiskussionen in Hamburg beteiligte sich Erkin Alptekin, ehemaliger Generalsekretär der UNPO und Präsident des Uigurischen Weltkongresses. Asgar Can, derzeitiger Vicepräsident des Uigurischen Weltkongresses mit Sitz in München war Teilnehmer einer vom früheren Umweltsenator Alexander Porschke (GAL) einberufenen Pressekonferenz im Rathaus.

Wir solidarisieren uns als Tibet Initiative mit den Tibetern, aber auch mit den leidgeprüften Uiguren in ihrer Heimat Ostturkestan (Xinjiang), mit den Mongolen in der Inneren Mongolei, mit allen Minderheiten in der Volksrepublik China und den Chinesen, die das erstarrte System der „harmonischen chinesischen Gesellschaft“ überwinden wollen.

Wir wünschen uns eine Demokratie im Vielvölkerstaat China, in der das unbedingte Verlangen nach Wahrheit die Politik bestimmt. Ein Staat, der nach Belieben mit den Menschenrechten umgeht, ist anachronistisch. Wir tragen in Hamburg unseren bescheidenen Teil dazu bei, die Verhältnisse in China zu ändern. Wir wünschen uns, daß Politiker und Vertreter der Wirtschaft in Hamburg, Hochschullehrer und Studenten im Asien-Afrika-Institut der Universität, Freunde Chinas in verschiedenen namhaften Gesellschaften und Instituten der Hansestadt und Schulen, die im Schüleraustausch mit China stehen, aufmerksam und kritisch die Ereignisse in China beobachten. Das Einmischungsgebot für die Menschenrechte, daß die unvergessene und unerschrockene Petra Kelly immer wieder forderte, gilt gerade nach den Unruhen des vergangenen Jahres in Tibet, der anhaltenden Unterdrückung der Tibeter, der Internetzensur der KP Chinas, der massiven Behinderung der Meinungsfreiheit, den Festnahmen von Schriftstellern, Bürgerrechtlern, Falun-Gong-Anhängern und den augenblicklichen Gewalttaten in Ostturkestan.

In einer Pressemitteilung vom 8. Juli 2009 schreibt Rebiya Kadeer über „Die wahre Geschichte des Aufstandes der Uiguren“. Wir verweisen hier auf die Netzseiten der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, Arbeitsgruppe München, von der der Beitrag übernommen worden ist.

Der Dalai Lama sprach in einer Erklärung vom 8. Juli 2009 von seiner Besorgnis über die sich „zuspitzende Situation ins Ost-Turkestan (Xinjiang), besonders über den tragischen Verlust von Menschenleben.“ (s. Presseerklärung der ICT Deutschland: „Nach Tibet jetzt Ost-Turkestan: Proteste und Gewalt in Xinjiang“)

Die Gesellschaft für bedrohte Völker in Göttingen, die Tibet Initiative Deutschland, amnesty international, die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte in Frankfurt a.M. und die International Campaign for Tibet Deutschland informieren über die Situation in Ostturkestan.

Helmut Steckel

 

 

INTERNATIONALER TAG DER MENSCHENRECHTE 2009

Donnerstag, 10. Dezember 2009

 

Menschenrechte auch in China, Tibet und

Ostturkestan (Xinjiang)

 

D e m o n s t r a t i o n

15.00 Uhr

Theodor-Heuß-Platz / Moorweide - Dammtorstraße - Gänsemarkt - Jungfernstieg - Europapassage (Ecke Bergstraße / Ballindamm)

 

M a h n w a c h e

16.00 Uhr

Europapassage (Ecke Bergstraße / Ballindamm)

 

Redner/innen

o Helmut Steckel (Tibet Initiative Deutschland e.V., Regionalgruppe Hamburg)
o Andreas Hilmer (Tibetisches Zentrum e.V., Hamburg)
o Andreas Waldowsky (Bürgerschaftsabgeordneter der GAL)
o Ulrich Delius (Gesellschaft für bedrohte Völker, Göttingen)
o Phurbu Königsmark (Verein der Tibeter in Deutschland, Hamburg)

 

Lesung:

Lesung in tibetischer und deutscher Sprache von Auszügen der Videobotschaft von Kalsang Tsultrim an die freie Welt: Ruf nach der Rückkehr des Dalai Lama und dem Ende der Repression


Friedensgebet:

Friedensgebet des Tibetischen Zentrums


Veranstalter: Tibet Initiative Deutschland e.V., Regionalgruppe Hamburg - Tibetisches Zentrum e.V., Hamburg - Gesellschaft für bedrohte Völker (Asienreferat Göttingen und Regionalgruppe Hamburg), Verein der Tibeter in Deutschland e.V., Hamburg

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Die wahre Geschichte des Aufstandes der UigurenDurch das brutale Vorgehen der chinesischen Polizei wurde aus einer friedlichen Versammlung ein Blutbad -

von Rebiya Kadeer, der Präsidentin des Weltkongresses der Uiguren

 

Rückblickend auf ihren Umgang mit den Unruhen in Ürümqi und Ost-Turkestan diese Woche wird die chinesische Regierung der Welt vermutlich erzählen, daß sie im Interesse der Aufrechterhaltung der Stabilität handelte. Gewiß wird sie nicht sagen, warum Tausende von Uiguren alles aufs Spiel setzten, um ihre Stimme gegen die Ungerechtigkeit zu erheben, unter der sie leiden, oder warum Hunderte von ihnen jetzt tot sind, weil sie von ihrem Demonstrationsrecht Gebrauch machten.

....

Hier weiterlesen (Webseite der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, Arbeitsgruppe München)
Übersetzung: Adelheid Dönges
Revision: Angelika Mensching
Quelle: Canada Tibet Committee

 
Rebiya Kadeer vor der Justitia im Hamburger Rathaus am 23.7.2007

 

 

China – Weltmacht ohne Menschenrechte

Montag, 23. Juli 2007
Hauptgebäude der Universität Hamburg, Hörsaal B
Edmund-Siemers-Allee 1
Hamburg

Eintritt: 10 Euro, englisch mit deutscher Übersetzung

20.00 Uhr

Teilnehmer der Podiumsdiskussion: Harry Wu, Washington - Rebija Kadeer, Washington - Tsering Jampa, Amsterdam - Marino Busdachin, Brüssel - Helmut Steckel, Hamburg  (Leitung)

Auf Einladung des Tibetischen Zentrum e.V. Hamburg und der Tibet Initiative Deutschland e.V., Regionalgruppe Hamburg kommen am Montag, dem 23. Juli 2007 Harry Wu und Rebiya Kadeer aus Washington, Tsering Jampa aus Amsterdam und Marino Busdachin aus Brüssel nach Hamburg, um im Hauptgebäude der Universität über das Thema „China – Weltmacht ohne Menschenrechte“ zu diskutieren.

   Harry Wu ist Gründer und Leitender Direktor der „Laogai Research Foundation“ in  Washington und Autor mehrerer Bücher über die Zwangsarbeitslager (laogai) in China. 19 Jahre war er Häftling in den Laogais. Er vermag wie kein anderer chinesischer Dissident die Situation der Menschenrechte in China zu analysieren und Wege zu einer Überwindung des diktatorischen Regimes aufzuzeigen.
   Rebiya Kadeer, Präsidentin des Uigurischen Weltkongresses, „Himmelsstürmerin und Staatsfeindin Nr.1 ....“ (Buchtitel) wird die „Mutter der Uiguren“ genannt. Sie wurde im März 2005 nach fünf Jahren Haft vorzeitig entlassen. Zwei ihrer Kinder sind zu einer mehrjährigen Haftstrafe in China verurteilt worden. Rebiya Kadeer bezeichnet sich als Kämpferin für die Menschenrechte. Für den Friedensnobelpreis wurde sie 2006 nominiert.
   Tsering Jampa, Direktorin der „International Campaign for Tibet Europa“ (ICT) setzt sich mit ihrer Organisation für eine internationale Unterstützung Tibets ein. Freiheit und Selbstbestimmung Tibets sollen auf friedlichem Wege erreicht werden. Die Öffentlichkeitsarbeit ist für die ICT eine der tragenden Säulen. Dem friedlichen Widerstand des tibetischen Volkes gibt sie eine unüberhörbare Stimme.
   Marino Busdachin, Generalsekretär der „Unrepresented Nations and Peoples Organisation“ (UNPO), vertritt eine internationale Organisation mit Konsultativstatus beim UN-Wirtschafts- und Sozialrat. Sie ist die Interessenvertretung der nicht bei den Vereinten Nationen repräsentierten Staaten, Nationen und Völker. U. a. gehören die Tibeter, Uiguren, die Aborigines 
Australiens und die Krimtataren zu den Mitgliedern. Die Akzeptanz der Gleichheit aller Nationen und Völker, die Beachtung der Menschenrechte und das Bekenntnis zu Demokratie und Pluralismus gehören zu den Leitsätzen dieser Organisation.

Alle vier Teilnehmer an der Podiumsdiskussion werden unter der Leitung von Helmut Steckel, Sprecher der Regionalgruppe Hamburg der Tibet Initiative Deutschland e.V., in einzelnen Beiträgen über die Schwerpunkte ihrer Arbeit berichten und Perspektiven entwickeln, um dem Totalitarismus und der religiösen Intoleranz in der Volksrepublik China begegnen zu können. Die Frage nach der Beachtung der Menschenrechte, der religiösen, kulturellen und wirtschaftlichen Grundrechte wird gestellt. Eine Strategie soll skizziert werden, um den Tibetern, Uiguren, Mongolen und Chinesen zu den unveräußerlichen Menschenrechten zu verhelfen.

 

Teilnehmer der Podiumsdiskussion "China - Weltmacht ohne Menschenrechte" am 23.7.07 im Hauptgebäude der Universität Hamburg:
Michael Gibb (UNPO), Den Haag
Gerfried Horst (Dolmetscher - Tibetisches Zentrum e.V. Hamburg), Hamburg Harry Wu (Laogai Research Foundation), Washington
Peter Müller (Dolmetscher - IGFM), Bredenbeck / Deister
Helmut Steckel (TID Hamburg), Hamburg
Alim Seytoff (Dolmetscher - Weltkongreß der Uiguren), Washington
Rebiya Kadeer (Präsidentin / Weltkongreß der Uiguren), Washington
Jan Willem den Besten (ICT Europa), Amsterdam

Alim Seytoff, Dr. Verena Lappe, Helmut Steckel, Michael Gibb, Rebiya Kadeer, Petr Kutilek, Jan Willem den Besten, Harry Wu am 23.7.07 im Rathaus in Hamburg

Begegnung von Harry Wu, Jan Willem den Besten, Michael Gibb und Rebiya
Kadeer mit Gästen im Materiallager der TID Hamburg am 24.7.08

Fotos

 

 

Erklärung des Dalai Lama zu den Unruhen in Ostturkestan (Xinjiang), 8. Juli 2009

„Ich bin zutiefst besorgt und betrübt über die sich zuspitzende Situation in Ost-Turkestan (Xinjiang), besonders über den tragischen Verlust von Menschenleben. Ich dränge die chinesische Regierung mit Nachdruck darauf, im Umgang mit der Situation im Geiste von Verständnis und Weitblick Zurückhaltung zu üben. Ich bete für die, die ihr Leben verloren haben, für ihre Familien und für andere, die von diesen traurigen Ereignissen betroffen sind.“

(siehe Pressemitteilung der International Campaign for Tibet Deutschland und Erklärung im Original des Tibet Büros in Genf)