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Vornehmlich gegen tibetische Buddhisten und Nationalisten gerichtete Menschenrechtsverletzungen in Tibet dauerten im Berichtsjahr an. Soweit bekannt, befanden sich über 250 gewaltlose politische Gefangene in Haft, zum größten Teil Mönche und Nonnen.

Die 1996 von den chinesischen Behörden gestartete Kampagne zur "patriotischen Erziehung", deren Ziel die Kontrolle über die Klöster und das Zurückdrängen des Einflusses des im Exil lebenden Dalai Lama war, wurde fortgeführt. Auch die in den vergangenen Jahren gegen die gesamte Bevölkerung in Tibet erlassenen Beschränkungen der Religionsfreiheit blieben bestehen. Mehrere Mönchs- und Nonnenklöster wurden von den Behörden geschlossen.

Ferner trafen erneut Berichte über die Folterung und Mißhandlung von Gefangenen sowie über sehr schlechte Haftbedingungen ein. Der Gesundheitszustand vieler Häftlinge in Tibet verschlechterte sich aufgrund der miserablen hygenischen Verhältnisse, der unzureichenden Gefängniskost, der harten Arbeitsbedingungen und der ihnen zugefügten Schläge. Willkürliche Festnahmen und unfaire Prozesse waren im Berichtsjahr ebenfalls zu vermelden.

Berichten zufolge wurde die Tibeterin Migmar von Poli-zisten des Amtes für öffentliche Sicherheit festgenommen, während sie sich zu Hause ein Video über den Dalai Lama an-schaute. Im Mai verurteilte das Mittlere Volksgericht in Lhasa sie zu sechs Jahren Gefängnis.

Quelle: amnesty international, Jahresbericht 2002, S. 158