Projekte und Veranstaltungen 2010
Internationaler Tag der Menschenrechte
Freitag, 10. Dezember 2010 Verleihung des Friedensnobelpreises an Liu Xiaobo in Oslo
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Sonderveranstaltung
Abaton-Kino
Allendeplatz 3, Hamburg
18.00 Uhr
Eintritt frei
o Lesung des Schauspielers Peter Lohmeyer aus dem Buch „Ihr habt die Gewehre, ich einen Stift“ der tibetischen Schriftstellerin Tsering Woeser (Peking)
o „Angst in Lhasa“ von Tsering Woeser - Gedichtvortrag von Phurbu Königsmark
o Video-Statement von Tsering Woeser zum Erscheinen ihres Buches
o Gespräch mit Peter Lohmeyer und Ulrich Delius (Asienreferent der Gesellschaft für bedrohte Völker). Moderation: Andreas Hilmer (Journalist und Tibetkenner)
o Verlesung eines Briefes von Tienchi Martin-Liao (Präsidentin des Unabhängigen Chinesischen PEN-Zentrums)
o Gesamtmoderation der Veranstaltung: Andreas Hilmer
Tsering Woeser
Angst in Lhasa
Hastiger Abschied von Lhasa -
Lhasa ist längst eine Stadt der Angst.
Hastiger Abschied von Lhasa -
Die Angst in Lhasa ist heute größer als die von ´59, ´69 und
´89 zusammen.
Hastiger Abschied von Lhasa -
Die Angst von Lhasa sitzt in den Atemzügen, in den
Herzschlägen,
in den Momenten, wenn du etwas sagen möchtest, aber
noch innehältst,
wenn du vor zuviel Kummer nicht schreien kannst,
unfähig bist ein Wort herauszubringen.
Hastiger Abschied von Lhasa -
Diese Angst, Tag und Nacht geschaffen von unzähligen
Soldaten mit Gewehren,
zahllosen Polizisten in Zivil,
und noch mehr von der riesigen Staatsmacht hinter ihnen;
Doch richte nicht dein Objektiv auf sie, sonst richten sie
ihr Gewehr auf dich, vielleicht wirst du in irgendein Eck
gebracht, und niemand erfährt davon.
Hastiger Abschied von Lhasa -
Die Angst in Lhasa, sie beginnt am Potala-Palast, wächst
nach Osten zu den tibetischen Wohnvierteln hin.
Überall der schreckliche Widerhall der Fußtritte, aber in
der Sonne sind ihre Gestalten nicht zu sehen;
sie sind wie Dämonen bei Tage, ohne Schatten und ohne
Spuren,
doch das macht dich noch verrückter.
Hastiger Abschied von Lhasa -
Die Angst in Lhasa, schon längst erfasst von
Überwachungskameras, die überall sind,
in den großen Straßen und kleinen Gassen,
in jedem Kloster und jeder Buddha-Halle,
erfasst von Überwachungskameras,
die von der Außenwelt hinein in dein Herz schwenken.
ZapZap je! Sei vorsichtig! - flüstern sich Tibeter heimlich
zu.
Hastiger Abschied von Lhasa -
Die Angst in Lhasa, sie bricht mir das Herz, ich muss sie
niederschreiben.
Tsering Woeser
März 2008 - Januar 2009
Peking, Kham, Amdo, Lhasa, Peking
Brief für die Hamburger Veranstaltung am 10. Dezember 2010 zur Friedensnobelpreisverleihung an Liu Xiaobo
Tienchi Martin-Liao, Präsidentin des Unabhängigen Chinesischen PEN Zentrum
Allen Bemühungen zum Trotz kann Liu Xiaobo heute nicht nach Oslo kommen,
um den Friedensnobelpreis entgegenzunehmen. Lassen wir unsere Gedanken über
Zeit und Raum springen:
Wir sind jetzt bei Liu Xiaobo in seinem Gefängnis. Liu, kahl geschoren, dick verpackt in einer alten wattierten Jacke und einer wattierten Hose, in Schal, Handschuhen und wattierten Schuhen - all das ist nötig in diesem Raum, die Zimmertemperatur ist um den Gefrierpunkt, denn das kleine Fenster unter der Decke ist Tag und Nacht geöffnet. Der Gestank von dem offenen Fäkalienbottich in der Ecke ist etwas erträg-licher geworden wegen der Kälte. Ihm geht`s nicht schlecht. Er wird nicht von den anderen vier Zimmergenossen geprügelt oder drangsaliert, obwohl normalerweise solche Kriminelle recht brutal und grausam sein können. Sie wissen alle, daß Liu etwas Besonderes ist, denn die Aufgabe, die man ihnen zugewiesen hat, sei nicht die übliche Anwendung von Faust und Fußtritt, sondern von Augen und Ohren. Sie sollen auf ihn aufpassen und nach oben berichten. Doch wie besonders dieser Liu ist, haben sie keine Ahnung. Daß Liu heute eigentlich bei dem König und der Kö-nigin sowie hohen Gästen in Oslo in Norwegen sein sollte, daß ihm die höchste internationale Ehrung und eine große Preissumme überreicht werden, und er eine glänzende und kluge Rede halten sollte - sogar möglicherweise ohne Stottern, das alles ist jenseits ihrer Vorstellungskraft. Alle Zellengenossen scherzen über Lius Stotterei im Alltag, sie wissen nicht, daß es ihm oft gelingt, vor großem Publikum ohne Stottern einen Vortrag zu halten.
Pressemitteilung zu den Schülerprotesten
2. Offener Brief an die Generalkonsulin der
Volksrepublik China in Hamburg
Menschenrechtsreport Shanghai
Unmittelbar vor der Auftaktveranstaltung der CHINA TIME 2010 vom 9.-25. September 2010 im Kaisersaal des Rathauses der Freien und Hansestadt Hamburg wurde auf einer Pressekonferenz im Renaissance - Hotel unweit des Rathauses der von der Gesellschaft für bedrohte Völker in Göttingen und der Tibet Initiative Deutschland e.V., Regionalgruppe Hamburg herausgegebene Report „Schanghai 2008-2010 Anhaltende Menschenrechts- verletzungen in Hamburgs Partnerstadt“ vorgestellt. 2008 wurden bereits zur CHINA TIME in einem ersten Report Menschenrechts- verletzungen in Schanghai dokumentiert. |
Der Bericht kann hier abgerufen werden |
PRESSESTIMMEN:
Hamburger
Abendblatt
Verletzt Hamburgs Partnerstadt weiter Menschenrechte? Offenbar werden in
der chinesischen Metropole Shanghai nach wie vor Dissidenten verfolgt, Bürger
drangsaliert und eingesperrt.
8. September 2010 - dpa
Welt
Vor China Time: Kritik an Vorgängen in Shanghai. Menschenrechtssituation
sei „anhaltend schlimm“ - 9. September 2010 - dpa
China-Observer
China Nachrichten - China Time 2010: Neuer Report über Menschenrechtslage
in Shanghai - Streitfall Disneyland - Neue Vertreibungen in Schanghai
PRESSEMITTEILUNG
C H I N A T I M E 2010 vom 9. - 25. September 2010
Veranstaltungen am 10. / 12. / 13. / / 19. / 21. September 2010
NICHTS ALS GUTE GESCHÄFTE MIT CHINA?
Kritische Aspekte zur CHINA TIME
„Es ist wichtig, daß auch auf die dunklen Seiten der seit einigen Jahren mit großem Tempo aufstrebenden Weltmacht China hingewiesen wird, auf die Menschenrechtsverletzungen in Tibet, in Xinjiang (Ostturkestan) und im Kern-land China, auf die Verfolgung von Christen, Falun Gong-Angehörigen, Bittstellern, Wanderarbeitern und Menschenrechtlern“, sagt Helmut Steckel.
Veranstaltungen
China Time 2010
CHINA TIME 2010 in Hamburg
9. September - 25. September 2010
Zum zweiten Mal beteiligt sich die Tibet Initiative Deutschland e.V., Sektion Hamburg zusammen mit dem Tibetischen Zentrum e.V., Hamburg, der Gesellschaft für bedrohte Völker und dem Verein der Tibeter in Deutschland e.V., Hamburg an den Chinawochen vom 9. - 25. September 2010. Wir freuen uns, daß wir auch in diesem Jahr durch eine Podiumsdiskussion („Zensur in China. Wie China Meinung macht“), einen Tibettag im Völkerkundemuseum und zwei Filmveranstaltungen („Meltdown in Tibet“ und „Encirclement“) kritische Aspekte in die CHINA TIME 2010 einbringen können. Außerdem diskutieren Amnesty International und die Tibetinitiative am 13. September in einer Podiumsdiskussion über das Thema „Nichts als gute Geschäfte mit Shanghai?“
In einem offiziellen Veranstaltungskalender der CHINA TIME 2010 und in einem Internetauftritt sind unsere Veranstaltungen aufgeführt. Außerdem weisen die beteiligten Organisationen auf ihren Netzseiten, auf Plakaten und Flugblättern darauf hin.
ENCIRCLEMENT (Umzingelung)
Filmveranstaltung
Freitag, 10. September - 19.30 Uhr
Kulturhaus Eppendorf
Martinistr. 40
20251 Hamburg
Eintritt: 7.00 €, 5,00 €
Spiel- und Dokumentarfilm Weijiao / Blick in das Innenleben eines
chinesischen Konsulats in Kanada
Der Diplomat Chen Gang wird in ein chinesisches Konsulat nach Kanada beordert, um die Interessen eines totalitären Regimes in einem freien Land umzusetzen. Es beginnt eine dramatische Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.
Veranstalter: Tibet Initiative Deutschland e.V., Sektion Hamburg in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für bedrohte Völker, Hamburg und dem Verein der Tibeter in Deutschland e.V., Hamburg
MELTDOWN
IN TIBET Das große Gletscherschmelzen in Tibet Sonntag, 12. September 2010 11.00 Uhr (Matinee) Abaton Eintritt: 7,00 €, 6.00 €
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TIBETTAG IM VÖLKERKUNDEMUSEUM HAMBURG
Sonntag, 19. September 2010 - 12.30 Uhr - 18.00 Uhr
Völkerkundemuseum
Rothenbaumchaussee 64
20148 Hamburg
Eintritt: 7 €, ermäßigt 3 €, Kinder frei
Erstmals haben sich in Hamburg verschiedene Organisationen
(Tibet Initiative Deutschland e.V., Sektion Hamburg - Tibetisches Zentrum
e.V. Hamburg - Gesellschaft für bedrohte Völker, Hamburg - Verein der Tibeter
in Deutschland e.V., Hamburg) zusammengeschlossen, um im Rahmen der CHINA
TIME 2010 gemeinsam mit dem Völkerkundemuseum einen Tibettag zu veranstalten.
Ziel ist es, Einblicke in die traditionelle und gegenwärtige Kultur Tibets
zu geben, die fast nur in der Diaspora gepflegt werden kann. Außerdem berichten
verschiedene Experten über die aktuelle wirtschaftliche, soziale und ökologische
Situation in Tibet.
ZENSUR IN CHINA
Wie China Meinung macht
Podiumsdiskussion
Dienstag, 21. September 2010 - 19.00 Uhr
Alfred Schnittke Akademie International
Max-Brauer-Allee 24
22765 Hamburg
Eintritt: frei
In einer Podiumsdiskussion mit den Redakteurinnen Dechen Pemba, London („High Peaks Pure Earth“), Angela Köckritz, Hamburg („Die Zeit“), Lea Zhou, Berlin („Epoch Times“) und dem Asienreferent Ulrich Delius, Göttingen (Gesellschaft für bedrohte Völker) wird unter der Moderation von Andreas Hilmer, Hamburg (Journalist und politischer Sprecher des Tibetischen Zentrums Hamburg e.V.) die Vielschichtigkeit der Zensur in China diskutiert.
Veranstalter: Tibet Initiative Deutschland e.V., Sektion Hamburg - Tibetisches Zentrum e.V. Hamburg - Gesellschaft für bedrohte Völker, Hamburg - Verein der Tibeter in Deutschland e.V., Hamburg
Soname Yangchen
28. Mai 2010 - Völkerkundemuseum Hamburg -
Die Tibeterin Soname Yangchen ist in Europa in den letzten Jahren vor allem durch ihren autobiographischen Bericht „Wolkenkind“ bekannt geworden. Darin beschreibt sie, wie sie als 15 jährige aus Tibet zu Fuß über den Himalaya nach Nepal flieht. Seit 1997 lebt sie in London im Exil und ist dort auch als Sängerin bekannt geworden. Sie singt Lieder aus ihrer Heimat und eigene Kompositionen. In ihrem Buch ebenso wie in ihren Liedern gibt sie tiefe Einblicke in die traditionellen religiösen und kulturellen Traditionen Tibets. Veranstalter: Museum für Völkerkunde in Zusammenarbeit mit der Tibet Initiative Deutschland e.V., Hamburg - Tibetisches Zentrum e.V. Hamburg - Verein der Tibeter in Deutschland e.V., Hamburg - Gesellschaft für bedrohte Völker, Hamburg
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Verheerendes Erdbeben am 14. April
2010
in Jyekundo (chin. Yushu), Osttibet (Kham) - (Autonome Tibetische Präfektur
Yushu) - (chines. Provinz Qinghai)
Tibetorganisationen rufen in aller Welt dazu auf, direkte Spenden zu überweisen. Dazu gehört die Tibet Foundation in London (www.tibet.foundation.org), die seit 1985 in Tibet wertvolle Hilfe vor Ort leistet. Wir bitten die Freunde und Sympathisanten der Tibet Initiative Deutschland e.V. Regionalgruppe Hamburg, Spenden an die Deutsche Tibethilfe e.V. in Hamburg zu überweisen, die die Gelder über die Tibet Foundation London an die Tibeter in Jyekundo weiterleitet.
o Die Deutsche Tibethilfe (www.deutschetibethilfe.de) bittet um Spenden, damit eine Grundausstattung mit dem Allernötigsten möglich ist.
Spendenkonto:
Deutsche Tibethilfe e.V. Hamburg
Hamburger Sparkasse
Kto-Nr. 1226 120 044
BLZ 200 505 50
Stichwort: „Erdbeben-Yushu“
„Blutiger 10. März“
In Auszügen geben wir eine Botschaft des 1. Vorsitzenden des Vereins der
Tibeter in Deutschland e.V., Lekshey Hofheinz, zum 10. März 2010 auf unseren
Netzseiten wieder. Wir sind der Meinung, daß Tibeter mehr denn je bei uns
zu Wort kommen müssen. Wir begannen mit der „Video-Botschaft von Kalsang
Tsultrim an die freie Welt: Ruf nach der Rückkehr des Dalai Lama und dem
Ende der Repression“ auf unserer Kundgebung am Internationalen Tag der Menschenrechte,
am 10. Dezember 2009. Sie wurde in tibetischer und deutscher Sprache in
Auszügen von Tibetern verlesen. Auf unseren Netzseiten ist sie in deutscher
Sprache zu lesen und in tibetischer Sprache zu hören und zu lesen.
Brief an den Ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg anlässlich des 51. Jahrestages des tibetischen Volksaufstandes in Lhasa.
Was bleibt - eine Reise durch das heutige Tibet Lichtbildervortrag von Puntsok Tsering, Düsseldorf
19.00 Uhr
Kulturhaus Eppendorf
Martinistr. 40
20251 Hamburg
Eintritt: 8,50 € / 6,00 €
Der gebürtige Tibeter Puntsok Tsering kehrt nach achtjähriger Abwesenheit wieder in seine Heimat zurück.
Dolpu Tulku - Heimkehr in den Himalaya -
Dokumentarfilm im Abaton am 4. Januar 2010 um 20 Uhr